Baum: Digitalen Distanzunterricht zusammen mit Schulen ermöglichen

Wir werden in Thüringen immer wieder an Geschwindigkeit verlieren, wenn wir die Strukturen rund um Schule nicht neu denken. Dass die Geräte zum Schuljahresbeginn nicht da sein werden, war von Anfang an klar. Dass bis heute die Richtlinie nicht fertig ist, irritiert mich aber. Das war doch eigentlich prioritäre Aufgabe zum Beginn der Ferien.

Franziska Baum beim Besuch der Staatlichen Regelschule „Gotthold Ephraim Lessing“ in Nordhausen
Foto: Patrice Klohn 

Franziska Baum, bildungspolitische Sprecherin der Freien Demokraten im Thüringer Landtag, zur Meldung des MDR, dass Schüler aus bedürftigen Familien noch keine geförderten Computer zum Schulstart erhalten:

„Wir werden in Thüringen immer wieder an Geschwindigkeit verlieren, wenn wir die Strukturen rund um Schule nicht neu denken. Dass die Geräte zum Schuljahresbeginn nicht da sein werden, war von Anfang an klar. Dass bis heute die Richtlinie nicht fertig ist, irritiert mich aber. Das war doch eigentlich prioritäre Aufgabe zum Beginn der Ferien. Anstatt uns jetzt weiter mit Richtlinien aufzuhalten, sollten wir gemeinsam mit den Schulträgern überlegen, wie wir in den Schulen schnell digitalen Distanzunterricht ermöglichen.“

Zum Hintergrund: Der MDR vermeldete heute in seinen Corona-News, dass Schüler aus bedürftigen Familien in Thüringen zum Schulstart noch keine geförderten Computer erhalten würden. Für das Sofortprogramm des Bundes sei laut Bildungsministerium die nötige Richtlinie noch nicht fertig. Bis die Schulträger Geld dafür beantragen könnten, werde es wohl bis Ende September dauern. Insgesamt stünden in Thüringen 14 Millionen Euro dafür bereit, um Schülern während der Corona-Pandemie das Lernen von zu Hause zu ermöglichen. Dass es auch anders gehe, bewiesen die Nachbarländer: In Sachsen-Anhalt sei schon die gesamte Summe ausgezahlt worden – in Sachsen 80 Prozent.