Gleichwertige Lebensverhältnisse sind Voraussetzung für ländliches Wohnen
Als zweiten Schritt vor dem ersten bezeichnet die FDP im Thüringer Landtag den Appell der Bundesbauministerin, dass Menschen angesichts der städtischen Wohnungsnot aufs Land ziehen sollen. „Aufgabe der Politik ist es nicht, Menschen von A nach B umzusiedeln. Aufgabe der Politik ist es, für gleichwertige Lebensverhältnisse in Stadt und Land zu sorgen, ganz so, wie es sogar das Grundgesetz auferlegt“, sagt Dirk Bergner, Bauexperte der FDP im Thüringer Landtag. „Ohne einen massiven Ausbau der Infrastruktur und des ÖPNV locken wir niemand aufs Land. Solange der Glasfaserausbau nicht vorankommt und es weiterhin Funklöcher gibt, zerplatzen Wunschträume vom Homeoffice im Grünen weiterhin wie Seifenblasen. Und da reden wir noch lange nicht über Arbeitsmöglichkeiten in hoffentlich gut ausgelasteten Gewerbegebieten, über die Erreichbarkeit von Hausärzten oder kulturelle Angebote. Diesen essenziellen Herausforderungen muss sich Politik stellen, erst recht in einem Flächenland wie Thüringen.“
Dirk Bergner ist selbst Bauingenieur und seit drei Jahrzehnten auch ehrenamtlicher Kommunalpolitiker. Er kritisiert seit langem, dass selbst Maßnahmen, die nur den Bevölkerungsschwund im ländlichen Raum bremsen würden, häufig genug unter Verweis auf das Zentrale-Orte-System blockiert werden. „Es ist höchste Zeit, die sklavische Anwendung des verstaubten Zentrale-Orte-Systems zu lockern! Ansonsten werden vor allem unsere kleinen Gemeinden immer mehr abgehangen.“
In dieser Legislatur hat die FDP im Thüringer Landtag immer wieder Initiativen zur Stärkung des ländlichen Raums gestartet.