Pflegefachkräften mehr Zeit für individuelle Zuwendung ermöglichen

Arbeiten vollbeschäftigte Pflegekräfte künftig nur noch 30 Stunden pro Woche – und das bei vollem Lohnausgleich? Zu dieser Forderung der Thüringer SPD erklärt Robert-Martin Montag, pflegepolitischer Sprecher der Freien Demokraten im Thüringer Landtag: „Vorschläge, die mit warmem Herzen erdacht und mit heißer Nadel gestrickt werden, tragen den Keim des Scheiterns bereits in sich. Das Hauptproblem in der Pflege ist und bleibt der Fachkräftemangel. Dieses Problem lösen wir ganz gewiss nicht dadurch, dass wir die Verfügbarkeit der Pflegekräfte drastisch reduzieren."

Montag betont: „Gute politische Vorschläge zeichnet aus, dass sie zu spürbaren Verbesserungen führen. Der Fachkräftemangel in der Pflege würde sich durch den SPD-Vorschlag weiter verschärfen. Noch dazu würde die Pflegeversicherung stärker belastet; die finanziellen Folgen hätten alle Versicherten zu tragen.“

Die Freien Demokraten setzen sich mit konstruktiven Vorschlägen für ein attraktiveres Berufsbild sowie für bessere Arbeitsbedingungen in der Pflege ein. „Pflege muss sich am Bedarf der Menschen orientieren. Stattdessen bestimmen Zeitnot und Dokumentationspflichten den Pflegealltag“, sagt Robert-Martin Montag. „Wir möchten den Pflegefachkräften mehr Zeit für individuelle Zuwendung ermöglichen. Das ist ihre wahre Kompetenz. Das, was sie können, sollen sie auch tun dürfen. Dazu gehört die Delegation jener ärztlichen Leistungen, die nicht unbedingt von Ärzten erbracht werden müssen. Sowohl ein umfassender Bürokratieabbau als auch digitale Anwendungen können maßgeblich zur Erleichterung des Arbeitsalltags beitragen. Sie helfen, Risiken für Pflegebedürftige zu vermeiden, beispielsweise bei Medikationsänderungen. Von der elektronischen Patientenkurve bis hin zur automatisierten Medikamentenausgabe ist vieles möglich.“