Digitalisierung von Verwaltungsleistungen: Gute Beispiele suchen statt abschreckende Beispiele nennen

In einem Interview kritisiert mit Kurt Herzberg nun auch der Thüringer Bürgerbeauftragte, dass der Freistaat  bei der Digitalisierung von Verwaltungsleistungen hinterherhinkt. Er befürchtet, dass etwa jeder fünfte Bürger mit digitalen Angeboten nicht umgehen kann. Dazu erklärt Thomas L. Kemmerich, Sprecher der Freien Demokraten im Thüringer Landtag:

„Gute Beispiele suchen statt abschreckende Beispiele nennen – das ist es, was uns alle voranbringt. Die Lösung ist jedenfalls nicht, auf weniger Digitalisierung zu setzen. Der Schlüssel liegt vielmehr in einer gut gemachten Digitalisierung. Anders gesagt: Wer schlechte analoge Prozesse einfach nur digitalisiert, gelangt auch nur zu schlechten digitalen Prozessen. Verwaltungsvorgänge gehören deshalb zunächst auf den Prüfstand, bevor sie verschlankt digital abgebildet werden. Außerdem muss künftig in jeder Behörde mit Publikumsverkehr ein Terminal frei verfügbar sein, den die Menschen für ihre Anliegen nutzen können. Dazu gehört ein Mitarbeiter, der im Fall der Fälle unkompliziert Hilfestellung gibt. Das sollte für Behörden so schwer nicht umzusetzen ein: In den Schalterhallen von Sparkassen und Banken bewährt sich diese Arbeitsweise bereits seit langem.“