Erkundung von Thüringer Gasfeldern unbürokratisch ermöglichen

Energie-Klausur der FDP mit maßgeblichem Experten der Bergakademie / FDP stellt Antrag im Landtag

Alle Optionen für die Gasförderung und -erzeugung in Thüringen müssen auf den Tisch! Das fordern die Freien Demokraten im Thüringer Landtag. Sie haben einen entsprechenden Antrag im Parlament eingebracht. Die Minderheitsregierung soll die Erkundung von Thüringer Gasfeldern schnell und unbürokratisch ermöglichen sowie solche Vorhaben grundsätzlich in Deutschland unterstützen. Das schließt selbstverständlich die ergebnisoffene Prüfung unkonventioneller Gasförderungsmethoden ein. Eine realistische Umweltverträglichkeitsprüfung ist ebenso geboten wie Potential- und Effizienzanalysen.

„Wir verlangen von R2G keine Wunderdinge, sondern lediglich Einsicht. Der Ausbau der Erneuerbaren Energien allein kann unser Energieproblem weder kurz- noch mittelfristig lösen. Überall dort, wo es geologisch verantwortbar ist, sollten wir die heimischen Erdgasreserven nutzen“, sagt Thomas L. Kemmerich, Sprecher der FDP-Gruppe. Er bezeichnet es als lupenreine Doppelmoral, dass sich insbesondere die Grünen gegen Fracking in Deutschland aussprechen, andererseits aber das Importieren von Fracking-Gas aus den USA vorantreiben. „Das zeugt nicht von Verantwortung, sondern allein von Arroganz gegenüber den Bürgern und der Wirtschaft. Ideologie darf der Bewältigung der Energiekrise nicht länger im Wege stehen.“

Der jetzige Antrag basiert auf einer Energie-Klausur der Freien Demokraten mit Professor Moh‘d Amro. Er ist Lehrstuhlinhaber an der TU Bergakademie Freiberg und gilt als maßgeblicher Experte für Geoströmungs-, Förder- und Speichertechnik. Amro verwies ausdrücklich darauf, dass Fracking nach weltweit rund 3 Millionen Bohrungen keine Risikotechnologie mehr darstellt. Eine Förderung sei ohne Gefährdung des Grundwassers möglich. Er geht von einem enormen Potential heimischer Schiefergas-Vorkommen aus. Mit ihnen lasse sich der deutsche Gasverbrauch für rund 25 Jahre sichern. Zwar befinden sich die größten Vorkommen in Norddeutschland. Doch auch in Thüringen gibt es laut Amro potentielle Abbaufelder.

Fracking ist in Deutschland nicht verboten. Ein entsprechender Antrag von SPD, Grünen und Linken ist vor zehn Jahren im Bundestag gescheitert.