„Es ist politischer Irrsinn, auf dem Stilllegen von Äckern zu beharren“

Thomas L. Kemmerich: Wer die Weizenproduktion unnötig einschränkt, treibt die Lebensmittelpreise weiter nach oben

Die verpflichtende Maßgabe, dass Bauern ab kommenden Jahr vier Prozent ihrer Ackerflächen der Selbstbegrünung zu überlassen haben, muss sofort ausgesetzt werden. Das fordern die Freien Demokraten im Thüringer Landtag. Am Donnerstag berät die Agrarministerkonferenz zu dieser Thematik. „Schluss mit den grünen Träumen! In Zeiten von Krieg und Inflation ist es politischer Irrsinn, die Bauern zum Stilllegen großer Flächen zu vergattern. Die Folgen bekämen alle Bürger täglich zu spüren: Lebensmittel würden noch teurer“, sagt Thomas L. Kemmerich. Nach Angaben der Verbände ist durch diese Stilllegungen sowie durch Vorschriften zur Fruchtfolge damit zu rechnen, dass 3 bis 4 Millionen Tonnen Weizen weniger produziert werden.  

„Angesichts der teils dramatischen Lieferengpässe wird es zum Gebot der Vernunft, unsere eigenen Agrarflächen optimal zu nutzen“, so Kemmerich. Das gilt nicht nur mit Blick auf den Anbau von Weizen. Auch den Anbau von Energiepflanzen zur Biogas- und Biokraftstoffproduktion gilt es auszuweiten. „Jedes zusätzliche Raps- und Maisfeld macht uns etwas unabhängiger von Erdgaslieferungen aus Russland.“

Die Bauern brauchen schnellstmöglich Planungssicherheit. Bereits im August beginnt normalerweise die Vorbereitung der Aussaat des besonders ertragreichen Wintergetreides.