Mehr Freiraum, mehr Lehrer für mehr Bildungsqualität

Der gerade erschienene IQB-Bildungstrend 2021 weist erneut auf die Spuren hin, welche die Corona-Pandemie im Bildungssystem hinterlassen hat. Zwar befinden sich die Thüringer Grundschüler im Hinblick auf die abgefragten Lese-, Versteh-, Schreib- und Rechenkompetenzen noch im deutschen Mittelfeld. Im Vergleich zu den Vorjahren schaffen es aber immer weniger Grundschüler, die an der Schwelle zum Übertritt in die weiterführende Schule stehen, den Regelstandard zu erreichen.

Dazu Franziska Baum, bildungspolitische Sprecherin der Freien Demokraten im Thüringer Landtag:

"Die Ergebnisse des IQB-Bildungstrends 2021 zeigen, dass sich Thüringen auf den guten Noten, die dem Bildungssystem in anderen Studien bestätigt werden, nicht ausruhen darf. Neben der Bekämpfung des grassierenden Lehrermangels steht das Thüringer Schulsystem vor der Herausforderung, die durch die Pandemie entstandenen Lernrückstände vor allem bei den Grundkompetenzen aufzuholen. Distanzunterricht war gerade für Grundschüler mit Migrationshintergrund oder aus bildungsfernen Familien eine Riesenherausforderung. Es muss jetzt dafür gesorgt werden, dass die Schulen möglichst zielgenau auf die individuellen Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler eingehen können. Es gilt zu verhindern, dass die Rückstände von heute Chancen von morgen verhindern. Dafür brauchen Schulen vor Ort Freiräume in der Schul- und Personalgestaltung und entsprechende finanzielle Mittel, um die Herausforderungen eigenverantwortlich zu lösen. Sie brauchen Freiraum, um die bisherigen Unterrichtskonzepte auf den Prüfstand zu stellen und sich mit freiem Kopf der Mammutaufgabe des Aufholens nach Corona zu stellen. Die Landesregierung muss wirkungsvolle Instrumente erarbeiten, um ausreichend Lehrer an die Schulen zu bekommen. Denn die Bildungsqualität im Freistaat wird in erster Linie von kompetenten Pädagoginnen und Pädagogen gesichert, die Zeit haben, sich um die Bildungsbedürfnisse der Kinder zu kümmern."