Thüringer Finanzämter müssen schneller werden

Thüringens Finanzämter arbeiten erheblich langsamer als alle anderen in Deutschland. Bürgerinnen und Bürger mussten im Vorjahr durchschnittlich 71 Tage warten, bis ihre Einkommensteuererklärung beschieden wurde. Das ergab eine Auswertung des Online-Portals „lohnsteuer-kompakt.de“. Bundesweit beträgt die durchschnittliche Wartedauer demnach nur 53 Tage.

Die FDP-Fraktion fordert die Thüringer Finanzministerin auf, die Arbeitsweise der Finanzämter schnellstmöglich zu analysieren und für schnellere Bearbeitungszeiten zu sorgen. Das gilt insbesondere auch für Steuerangelegenheiten von Unternehmen und Selbstständigen. „Gerade in der wirtschaftlich sehr harten Pandemie-Zeit sind Unternehmen auf eine schnelle Unterstützung durch die Finanzämter angewiesen, etwa bei Steuererstattungen oder der Herabsetzung von Vorauszahlungen. Insofern fallen die Versäumnisse der letzten Jahre nun besonders ins Gewicht“, erklärt Thomas L. Kemmerich, Vorsitzender der FDP-Fraktion.

An Arbeitserschwernissen durch die Pandemie dürfte die lange Bearbeitungszeit der Thüringer Finanzämter nicht liegen. Schließlich verkürzte sich bundesweit die durchschnittliche Bearbeitungszeit gegenüber dem Jahr 2019 um einen Tag, während Thüringens Finanzämter sogar 10 Tage länger benötigten als zuvor. Hier besteht seitens des Finanzministeriums akuter Aufklärungs- und Handlungsbedarf.