Thüringer Windräder nicht länger mit Hilfe eines Klimakillers betreiben

Auch Thüringens Windkraftanlagen werden mit Hilfe eines extrem gefährlichen Treibhausgases betrieben. Ein Kilogramm Schwefelhexafluorid (SF6) ist genauso schädlich wie 23.000 kg Kohlendioxid. Die Freien Demokraten im Thüringer Landtag fordern die Landesregierung auf, dass der von ihr angestrebte Ausbau der Windkraft nur noch mit SF6-freier Technik erfolgen darf. Nach Recherchen des ARD-Magazins Plusminus trägt in Deutschland entweichendes SF6 stärker zum Treibhauseffekt bei als der gesamte innerdeutsche Flugverkehr.

„Es erweist sich als makabrer Treppenwitz, dass eine vermeintlich umweltfreundliche Energiegewinnung ausgerechnet mit Hilfe eines Klimakillers erfolgt. Den Teufel mit dem Beelzebub austreiben zu wollen, hat sich noch nie als Erfolgsmodell erwiesen. Das wird auch bei der Energiewende nicht gelingen“, sagt Dirk Bergner als umweltpolitischer Sprecher der FDP. „Wir dürfen die unglaubliche Langmut auch Brüssels im Umgang mit dieser Problematik nicht hinnehmen. Ich erwarte von einer grünen Umweltministerin wie Anja Siegesmund, dass sie wesentlich offensiver mit diesem Thema umgeht. Die Ministerin darf nicht länger zusehen, wie ein extrem klimaschädliches Gas ungeniert in den von ihr angepriesenen Windkraftanlagen verbaut wird. Angesichts der Tatsache, dass SF6-freie Technologien verfügbar sind, ist jedes weitere Verzögern verantwortungslos.“

Die FDP hat die SF6-Problematik im Umweltausschuss des Landtags auf die Tagesordnung gebracht. Dirk Bergner erwartet vom Umweltministerium, dass es spätestens in der nächsten Ausschusssitzung darlegt, inwieweit es im Rahmen künftiger Genehmigungsverfahren den Verzicht auf den Klimakiller SF6 durchzusetzen vermag bzw. gedenkt.