Wie aus Notlösungen ein Zukunftsmodell werden kann

Unser Blick darf jetzt nicht darauf gerichtet sein, wieder einen Zustand wie vor der Pandemie herzustellen. Viele der pandemiebedingten Notlösungen haben das Potential, zu einem echten Zukunftsmodell weiterentwickelt zu werden.

FDP-Bildungsexpertin: Erfahrungen aus der Pandemie nachhaltig für Schule nutzen

Schüler, Eltern und Lehrer haben das härteste Schuljahr seit Jahrzehnten hinter sich. „In der Krise liegt auch eine Chance“, sagt Franziska Baum, Bildungsexpertin der FDP-Fraktion im Landtag. „Unser Blick darf jetzt nicht darauf gerichtet sein, wieder einen Zustand wie vor der Pandemie herzustellen. Viele der pandemiebedingten Notlösungen haben das Potential, zu einem echten Zukunftsmodell weiterentwickelt zu werden.“ Baum setzt darauf, dass die Erfahrungen, die die in den Schulen gesammelt wurden, möglichst schnell und umfassend mit den Bildungswissenschaften diskutiert werden. Daraus, so fordert die FDP-Fraktion, müssen nachhaltige Fortbildungsformate entwickelt werden. Sie spricht sich dafür aus, digitale Didaktik und Transformationsprozesse stärker als bisher in alle Phasen der Lehrerausbildung einzubringen.

„Dafür müssen wir definieren, auf welche Kompetenzen und Fähigkeiten es ankommt und worauf in den einzelnen Fächern und Klassenstufen der Fokus liegen muss“, erklärt Franziska Baum. „Außerdem sollten wir langfristig im Rahmen der Kultusministerkonferenz darüber nachdenken, wie Lernstände mit digitalen Tools evaluiert werden können. Unser Interesse muss sein, Lehrkräfte soweit zu entlasten, dass sie mehr Zeit gewinnen, um Kinder individuell fördern zu können.“ Studien und Modellversuche in NRW belegen, dass Schülerinnen und Schüler von einer solchen individuellen Förderung profitieren, unabhängig von ihrer sozialen Herkunft.