Es geht um die Thüringer Wurst: Landtag stimmt FDP-Initiative einstimmig zu

Mobile Schlachtungen ermöglichen mehr Tierwohl und senken die Abhängigkeit von Schlachthöfen außerhalb des Freistaats

Wenn es um Thüringer Fleisch und Wurst geht, herrscht in der Landespolitik größtmögliche Einigkeit. Der Thüringer Landtag hat die Initiative der FDP, mobile Schlachtungsmethoden zu fördern sowie landeseinheitlich zu regeln, einstimmig beschlossen.

„Es geht um die Wurst, und das gleich im mehrfachen Wortsinne“, sagt Dirk Bergner, agrarpolitischer Sprecher der FDP. „Wir wollen die Abhängigkeiten unserer Landwirte verringern und die Wertschöpfung vor Ort stärken. Wir wissen aber auch um den Herzenswunsch vieler Verbraucher, dass die Thüringer Rostbratwurst tatsächlich aus heimischen Fleisch hergestellt wird.“ Außerdem, so Bergner, tragen mobile Schlachtungen zu mehr Tierwohl bei. Lange Tiertransporte entfallen. Nicht zuletzt kommen Schlachtungsmethoden zur Anwendung, die fürs Schlachtvieh vergleichsweise stressfrei sind.

Laut Bauernverband werden aufgrund mangelnder Kapazitäten rund 70 Prozent der in Thüringen gezüchteten Schweine außerhalb des Freistaates geschlachtet. Insbesondere kleinere und mittelständige Betriebe äußern ein großes Interesse an mobilen Schlachtungsmöglichkeiten. FDP-Der Antrag gehört zu einer umfänglichen landwirtschaftlichen Initiative der FDP. Sie steht unter dem Titel „Wer das Land ernährt, verdient Respekt“.

Nun ist die Landesregierung gefordert, ein landesweit einheitlich anwendbares und rechtssicheres Genehmigungsverfahren für mobile und teilmobile Schlachtungen zu erarbeiten. Außerdem hat sie sich für dafür einzusetzen, dass entsprechende Fördermöglichkeiten für diese Schlachtungen in der ELER-Verordnung (EU-Recht) verstetigt werden.

Hintergrund
Mobile Schlachtungen erfolgen gewerblich. Es handelt es sich bei ihnen also nicht um klassische Hausschlachtungen, bei denen das Fleisch im Haushalt des Tierbesitzers verwendet wird.