Nicht sklavisch an Inzidenzwerten festhalten

FDP-Fraktion fordert, weitere wissenschaftlich begründete Parameter heranzuziehen

Dürfen die Kinder wieder in die Schule? Gelten nächtliche Ausgangssperren – oder nicht? Gibt es Angebote für ein Termin-Shopping? Der Blick auf die Inzidenzwerte liefert zumindest formal eine Antwort. Die FDP-Fraktion fordert, diese Werte nicht länger zum alleinigen Maßstab zu machen, der über die Schließung bzw. Öffnung von öffentlichen Einrichtungen sowie des Einzelhandels und der Gastronomie entscheidet. Dazu erklärt Thomas L. Kemmerich, Vorsitzender der FDP-Fraktion im Landtag:

„Es gibt überhaupt keine Veranlassung, angesichts von Inzidenzwerten zu erstarren wie das Kaninchen vor der Schlange. Grenzwerte wie die 165 für Schulschließungen sind nicht wissenschaftlich begründet, sie wurden vielmehr politisch festgesetzt. Das sklavische Festhalten an ihnen ist nicht mehr zeitgemäß. Für eine realistische Einschätzung der Pandemie stehen uns andere, wissenschaftlich begründete Parameter zur Verfügung. Außerdem müssen wir immer im Blick behalten, ob es sich um lokal begrenzte Infektionen handelt, etwa in einer Einrichtung oder einem Betrieb. Wenn dies der Fall sein sollte, besteht kein Grund, für ganze Landkreise oder kreisfreie Städte die Notbremse zu ziehen.“