Zentrale Aufgabe ist und bleibt, dass Schule überhaupt stattfindet
Franziska Baum: Fokus wieder stärker auf die Basiskompetenzen Lesen, Schreiben und Rechnen legen
„Warum muss immer erst ein PISA-Schock dazu führen, dass sich Schule grundlegend weiterentwickelt? Wer die Ergebnisse der Studie allein Schulschließungen und Unterrichtsausfall während der Pandemie sowie der Migration ankreidet, verschließt die Augen vor der Realität. Bereits zuvor war Schule reformbedürftig“, sagt Franziska Baum, bildungspolitische Sprecherin der FDP im Thüringer Landtag.
„In Thüringen ist und bleibt es die zentrale Aufgabe, dass Schule überhaupt stattfindet. Bislang fällt etwa jede zehnte Unterrichtsstunde aus. Wir müssen den mit vielen Verwaltungsaufgaben konfrontierten Lehrern wieder die Möglichkeit geben, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Das ist: Unterrichten! Die Bildungsqualität wird in erster Linie von kompetenten Lehrern gesichert, die Zeit haben, sich um die Kinder zu kümmern.“
Die FDP-Politikerin sieht aber auch großes Potential in der Stärkung der Eigenverantwortung der Schulen. „Ihnen sollte erheblich mehr Flexibilität bei der Personalplanung und der Gestaltung der Stundenpläne zugestanden werden. Besonders Schulen mit hoher Heterogenität brauchen mehr Handlungsspielraum und Unterstützung. Kreativität und Flexibilität sind gefragt, um den Mangel nicht nur zu verwalten, sondern den Lehrerberuf wieder attraktiver zu gestalten.“
Die PISA-Studie zeigt klar auf, dass der Fokus wieder stärker auf die Basiskompetenzen Lesen, Schreiben und Rechnen gelegt werden muss. Unterstützung dabei kommt auch vom Bund. Mit dem Startchancen-Programm sollen etwa 4.000 Schulen mit einem hohen Anteil sozial benachteiligter Schüler besonders unterstützt werden.